Flore und Blancheflur

Flore und Blancheflur
Flore und Blancheflur
 
[-blãʃə'fluːr], mittelalterliche Erzählung von der Liebe des spanischen Königssohns Flore, eines Heiden, zu Blancheflur, der Tochter einer christlichen Kriegsgefangenen. An zwei altfranzösische Fassungen (1160/75) schließen sich an der »Trierer Floyris« (um 1170), »Floris and Blauncheflur« (englisch, um 1250), eine mittelhochdeutsche Nachdichtung im Sinne des höfischen Minneideals von K. Fleck (um 1220) und eine mittelniederländische Fassung des Diederic von Assenede (»Floris ende Blancefloer«, um 1250). Spätere Bearbeitungen: Boccaccio in seinem Roman »Il Filocolo«; das deutsche Volksbuch »Florio und Biancafiora« (1499); das Drama »Florio« (1551) von H. Sachs. Der bedeutendste Ableger des Motivkomplexes ist die altfranzösische Novelle »Aucassin et Nicolette« (um 1220) mit mehrfacher Trennung und jeweiligem Sich-wieder-Finden des Liebespaars sowie abenteuerlichen Verkleidungsszenen und burlesken Randelementen. Der Stoff lebte auch in der exotischen Oper des 18. Jahrhunderts wieder auf.

Universal-Lexikon. 2012.

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